Ich fange dann mal an, das ganze hier mit etwas Leben zu füllen.

Zur Vorgeschichte:
Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch daran, dass wir uns 2013 ein kleines Boot aus Schweden geholt haben und ich es dann in ca. 1500 Stunden Eigenarbeit restauriert habe. Das Boot ist 2015 ins Wasser gekommen und seitdem habe ich viel Spaß mit der kleinen gehabt. Diverse Urlaube auf der Schlei, dem Starnberger See und der Müritz haben wir mit Solgun verbracht. Eines der wohl aufregendsden Erlebnisse war mit einem Segelfreund zusammen auf Solgun 2019 die Classic Week. Das ist eine ca. einwöchige Veranstaltung bei der mit Klassikern in Etappen von Sonderborg nach Kiel gesegelt wird. Wir waren auf den Regatten zwar immer hinten, aber dafür blieb alles heil und selbst 7 bft im Gewitter vorm einbiegen in die Eckernförder Bucht hat das Boot hervorragend mitgemacht. Das Bild zeigt uns auf der Weser im Blexer Bogen:

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Dann entstand der Wunsch das Boot als Modell nachzubauen. Originalpläne hatte ich schon länger aus dem digitalmuseum in Schweden geordert. Diese wurden also wieder aufbereitet und neu gezeichnet. Schlußendlich entstand dann der bei mir übliche Spantensatz:

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Wie immer (oder meistens) Spantabstand 100 mm auf Helling als Vierkantrohr aus Spanplattenstreifen aufgestellt und schon erkennt man die wunderschöne Form der kleinen Yacht:

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Morgen geht's dann weiter

Lothar

Nein Christian,

das wird jetzt mein erstes weiß lackiertes Modell, denn die "Große" ist auch weiß. Früher waren überhaupt mehr Holzboote weiß als heute. Die Klarlacke waren noch nicht so UV-beständig. Das Mahagoni für den Rumpf sind viele Restbestände. Für Deck usw. hat mir der Holzwurm Johannes das Holz gemacht, Ich hatte das Boot ja die letzten Jahre im Keller liegen. Die Bilder sind also schon etwas her.

Hier der Bauzustand nach etwa einer Woche:

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und hier nach 2 Wochen:

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Ich habe wie immer mit der 2. PLanke am Deck angefangen. Die erste Planke setze ich erst zum Schluß, damit das Unterdeck aus Sperholz in jedem Fall seitlich abgedeckt wird und ich die Kajütschlinge und Verstärkungen für die Wanten und Stage noch von oben mit dem Bandschleifer bearbeiten kann.

und wenn man jeden Abend eine Planke auf beiden Seiten vor dem essen macht und dann eine vor dem zu Bett gehen, dann sieht das ganze nach drei entspannten Wochen so aus:

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Noch eine kleine Anmerkung für die, die hier neu einsteigen: Den Fußboden der Plicht habe ich schon teilweise eingebaut, da ich vor dem beplanken der Aussenflächen der Bodenplatten diese gut bearbeiten kann. Dann sind sie später der Rumpfform perfekt angepasst . Das hat den Vorteil, dass das Boot nicht so viel Wasser in der Plicht aufnehmen kann, wie bei eingelegten Grätings. Alternativ kann man den Raum da unten natürlich auch mit Styropor füllen.

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Leute die einen Neptunkryssare gebaut haben, kennen das Prozedere.

Morgen geht's dann wieder weiter und ich glaube, ich muß dann in einer Woche wieder richtig am Boot "arbeiten".

Grüße

Lothar

Also gut,

morgen ist ja auch schon ein paar Tage her, aber hier dann die nächsten Etappen:

Der Rumpf wurde zuende beplankt. Erfahrungsgemäß können die Planken am Kiel ohne hochkant gebogen zu werden angeleimt werden. Nur die Unterseite des Kiels war sehr schwierig. Ist aber nicht so schlimm, weil ich diesmal einen Kiel gießen wollte, also der Rumpf unten nicht mit Blei ausgegossen werden sollte. Es ging also ausschließlich um eine schöne Form.

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Dann nach dem abnehmen des Rumpfes von der Helling habe ich den Spiegel in mehreren Lagen Mahagonifurnier lamelliert verleimt, damit die Rundung erhalten bleibt. Solgun hat einen leicht gewöbten Spiegel.

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Hier ist er eingeleimt. Das anpassen ist immer nicht ganz einfach. Bei diesem Modell brauchte ich den Spiegel nicht auf Gehrung einpassen. Das wäre zwar schöner, ist bei diesem Boot aber egal, weil es weiß lackiert werden soll. Nur der Spiegel bleibt in Holz.

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Ein Ständer in der bei mir üblichen Art mußte auch noch nebenbei gebaut werden, Desweiteren wurden alle Decksunterzüge eingebaut und beschliffen und dann die oberste (eigentlich die erste) Planke gesetzt.

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bis hierher habe ich die Fotodoku. Die nächsten Schritte werde ich dann beschreiben und dann werde ich wieder weiterbauen.

Grüße

Lothar

Tja,

zu den nächsten Baufortschritten habe ich leider keine Fotos. Der Rumpf wurde, da er ja weiß lackiert werden soll, Komplett mit Gewebematte überzogen und der Kiel gespachtelt und geschliffen. Dann habe ich den Teil des Kiels abgesägt, der als Ballast dienen soll. Dieses Teil habe ich dann nach Hans-Jörg geschickt, der mir davon einen Bleikiel gegossen hat. Da dieser Nachbau ja ein 90% Originalnachbau werden soll, hatte ich beim Riss auch den Kiel genau nach Originalzeichnung ausgeführt und nicht wie sonst bei mir üblich um 2 cm nach unten verlängert. Daher mußte das Blei so tief und kompakt wie möglich angebracht werden.

Den Rumpf habe ich dann mit einer Sperrholzplatte von unten geschlossen, den Bleikiel angeschraubt und geklebt und den Kiel und den Übergang zum Rumpf nochmal überlaminiert. Das ganze dann gespachtelt und nach Rudi gebracht. Gegen die Spende eines kleinen Spantensatzes hat er mir das Boot einmal übergeschliffen, sodass ich dann mit wie im Original mit Interprotect von International (Ich hatte noch eine Dose samt Härter übrig) den Rumpf streichen konnte. Das Zeug macht eine sehr harte Oberfläche, die ich z. Z. gerade schleife.

Wenn der Rumpf dann grundiert ist, gibt's auch wieder Bilder.

Grüße

Lothar

Moin,

nach einiger Schleiferei habe ich mal die erste Schicht Vorstreichfarbe aufgetragen oder "appliziert" wie es neudeutsch heißt. Geht aber leider nicht mit einer App, sondern mit einer lösemittelfesten Schaumstoffrolle. Das Zeug ist zwei K-Farbe und härtet daher recht flott durch. Ich denke, morgen überschleifen und nochmal rollen:

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Jetzt erkennt man die schnittige Form noch besser. Ich liebe Schärenkreuzer.....


Samstag wird dann die erste Schwimmprobe erfolgen.

Lothar

Hallo,

das mit der Lackierung ist ja noch lange hin. Aber ich habe vor, dasselbe für den Rumpf zu verwenden wie beim Original. Da sind am Ende 3 Lagen Perfection von International drauf. Schaumstoffrolle und Schaumstoffpinsel zum verschlichten sind die Mittel der Wahl. Ich habe selten einen widerstandsfähigeren Lackaufbau erlebt als bei meiner 1;1 Schäre. Und gut verlaufen tut das Zeug auch nach dem verschlichten. Aber wie gesagt, das ist noch lange hin.

Lothar

Heute war dann der erste Kontakt mit dem Wasser.

Wir waren hier eh segeln, wie regelmäßig Samstags und da der Vorlack einigermaßen trocken war, wollte ich unbedingt wissen, wie das mit den Gewichten hinkommt. Also vor dem segeln erstmal die kleine ins Wasser gesetzt und solange mit Blei und einem Stahlblock schwerer gemacht, bis die Wasserlinie erricht war:

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Man sieht das lange Heck hinten aus dem Wasser ragen. Der Überhang am Buf gefällt mir auch. Wenn jetzt das Sperrholzdeck drauf kommt, dann geht noch 3mm Freibord verloren. Soweit passt das.

Als Erinnerung für mich, noch ein Bildchen der Gewichtsverteilung:

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Der Stahlklotz hat 3100 g, die Bleistücke je 350 g

So sind noch locker 5 kg Zuladung möglich. Das wird locker reichen für Deck, Kajüte, Rigg und Technik. Was über ist, wird dann zum Schluß noch in den Kiel eingegossen.

Es wird....

Lothar

Moin,

mühsam ernährt sich das Eichhörnchen..... Ich habe das Ruder gebaut. Zuerst habe ich dafür den Koker eingebaut. Da habe ich kräftig im Rumpf mit dem Dremel gefräst, das Rohr am Kiel ausgerichtet und dann mit einem Gemisch aus Baumwollflocken und Epoxy eingeklebt.

Das Ruder besteht aus Restholz 4mm innen und je einer Schicht auf jeder Seite 1mm Sperrholz. Das hatte ich noch in der Restekiste. Die Ruderwelle ist 4mm VA-Stahl. Die kleinen Drahtansätze habe ich beim nächsten Klempner (Also selbstgemacht) hart anlöten lassen

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Gestern abend habe ich das Ganze dann mit viel Harz und Baumwollflocken verleimt. Die Holzoberflächen habe ich dafür mit reinem Harz angestrichen und das Gemisch danach in die freien Räume gefüllt und dann alles schön zwischen zwei kleinen Brettern gepresst. Soll ja auch gerade werden!

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So sah das dann heute abend aus

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Dann habe ich das Ganze heute in Form gebracht:

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Und zum Schluß wurde das Ruder profiliert

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Das Ruder habe ich eben noch mit Epoxidharz gestrichen, um es Wasserfest zu machen.

Morgen kommt dann das Gegenlager unten am Kiel.

Grüße

Lothar

Heute habe ich das untere Lager für das Ruder gesägt, gebohrt und gefeilt.

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Die M3 Schraube sitzt bei diesem Boot im Bleikiel. Da kann man Gewinde reinbohren. Wäre es ein innen mit Blei ausgegossener Kiel aus Holz, würde ich einen Gewindeinsatz aus Edelstahl mit Epoxidharz einkleben und schrauben. Vielleicht mache ich das hier auch noch... dem Blei vertraue ich nur bedingt.

Grüße

Endlich

habe ich es geschafft das Ruderservo einzubauen. Wichtig dabei ist ja immer, dass man später noch alles wieder ausbauen kann. Da das Cockpit eine Rückwand erhalten wird -anders als im Original- habe ich vor rechts und links eine Luke einzubauen, die dann als Schublade getarnt wird. Viele dieser Boote haben im Original Schubladen unter dm Achterdeck. Bei meiner großen ist es dort allerdings offen, da liegen dann Bootshaken und ähnliches Zeug hinten drin.

Hier die Servohalterung:

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Das Servo ist gewissermaßen geklemmt. Ganz schlimm ist ja, dass es in Bremen fast keinen echten Modellbauladen mehr gibt. Die Kugelköpfe sind vom letzten Laden dieser Kategorie...

Grüße

Lothar