Hallo, ich war schon im Vorgänger dieses Foums Mitglied und hatte damals mit dem Bau der schweizerischen Einheitsjacht Lacustre im Maßstab 1:5 angefangen. Wegen meiner vielseitigen Interessen dauert alles bei mir etwas bis erheblich länger, so lange es mir halt Spaß macht. Ich hatte auch vor vielen Jahren mit einer LGB Großbahn angefangen und bin mittlerweile ein Sammler. In der Zwischenzeit habe ich mir eine CNC Maschine zugelegt und die Steuerung selber in 19" Technik gebaut. Module hierzu kamen von MechaPro. Nach einigen Rückschlägen und langen Pausen bin ich im Moment mit der Lacustre soweit, das ich die Spanten und einige andere Konstruktionen fertig in CAD konstruiert habe und viele neue Ideen zu Umsetzung des Projektes entwickelt habe. Der Mast liegt in Redceder weitgehend fertig seit zwei Jahren in der Garage und wartet auf das Boot. Ich hatte mir seiner Zeit die Originalen Bauunterlagen von der Lacustre Vereinigung in der Schweiz gekauft und habe die Zeichnungen soweit erforderlich in CAD (Draftsight professionial) ungesetzt. Im Gegensatz zu den bisherigen Kontruktionen habe ich für meine Lacustre mich an die aktuelle Bauvorschrift gehalten und habe die Mastabstützung als formverleimte Mastbrücke gebaut. Die Befestigung der Wanten erfolgt an dieser Maststütze. Im Moment denke ich daraüber nach den Bug in der Mitte mit einem 1mm starken MS-Blech zu verstärken. Das hätte den Vorteil, das der Bug scharfkantig geschliffen werden könnte. Im Moment sind alle Pflichspanten fertig und ich bin dabei die Balkweger und die erste Lage des Kiels zu verkleben.und mit dem Beplanken anfangen will. Wenn Interesse besteht, kann ich ja etwas über den Bau berichten allerdings geht alles etwas gemächlicher zu. Mit macht vor allem das Konstuieren und Bauen Spaß. Zunächst habe ich eine grundlegende Frage. Ist es notwendig die Beplankung innen mit Glasfaser zu beschichten oder genügt es nicht die Beplankung mit Bootslack (z.B. mit G8) zu behandeln?
Mein Leitspruch ist: "Theorie ist, wenn man alles weiß, aber nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert, aber keiner weiß warum".
Gruß Don Petro
„Wollte man warten bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege“
schön, dass Du wieder dabei bist. Das mit der Lacustre wird ja dann noch interessant. Deine Vorliebe für's konstruieren kann ich nachvollziehen, das macht mir auch großen Spass.
Um gleich Deine Fragen zu beantworten:
Den Steven aus Messing würde ich lassen, denn ein messerscharfer Bug ist strömungstechnisch eher schlecht. Die Messingschiene, die man oft am Vorsteven der Originale sieht, ist eher dafür da, den Steven zu schützen, fals mal ein Ast oder sowas im Waser schwimmt. Hat meine große auch, ist allerdings übergestrichen, weil das Boot ja einen weißen Rumpf hat. hat mich aber schon vor einigen Schäden bewahrt.
Meine Modelle sind von innen nur mit Epoxydharz satt gestrichen. Das verbindet zum einen die Planken noch besser miteinander und schützt vor Feuchtigkeit. Meine Modelle sind alle mit 3 oder 4mm Leisten beplankt, je nach Größe des Modells und vorhandem Holz.
Aussen verwende ich guten Bootslack (Clou Yachtlack, Epifanes usw.) oder G8. Das G8 stinkt aber dermaßen, da bekomme ich Kieferschmerzen. (kein Witz)
Fest genug ist so ein Rumpf auf jeden Fall. Wenn da natürlich ein 10 kg Schärenkreuzer im 90°-Winkel in die Seite fährt, ist da natürlich ein Loch drin. Aber dagegen helfen eh nur 5 Lagen dickes GFK. Dann ist das Modell allerdings etwas schwer.... Mir ist das bisher noch nicht passiert. Ich weiß aber von einem Fall, wo eine Atlantis einem Holzboot in die Seite gefahren ist. Trotz innerem Glasgewebeüberzug war ein Loch im Rumpf.
Also, immer rücksichtsvoll fahren und Rüpeln aus dem Wege gehen.
Auf unseren Teffen hattten wir so einen Fall noch nicht.
Ich habe heute `mal ein Bild vom aktuellen Stand der Neukonstruktion gemacht. Der nächste Schritt ist das Anbringen der Balkweger und der Kiellamellen. Ich werde die Leisten nicht schäften, sondern mittig an den Spanten befestigen. Zum Beispiel an der formverleimten Mastbrücke. Das sollte genügend Auflage geben. Die nächste Schicht wird dann entsprechend versetzt auf geklebt. Ich werde wieder mit Expoxy kleben. Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
mfg Don Petro
„Wollte man warten bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege“
Moin Don Pedro, zuerst einmal : Dein Rumpfgerüst macht einen guten Eindruck und die Form gefällt mir.
Was spricht gegen das Schäften? Ich erkenne daran nur Vorteile. Das Holz wird noch lange Zeit immer wieder Arbeiten und stumpfe Stöße ergeben dann Haarisse in dem Wasser eindringt und weitere Schäden verursacht. Ordentlich geschäftet hält wie durchgehendes Holz, dort wirst du keine solchen Probleme haben. Ich würde immer schäften oder durchgehende Leisten verwenden.
Hallo, ich sehe nur die Schwierigkeit eine 3mm starke Leiste um den Faktor größer als 10:1 zu schäften. Ich habe mal gelesen, das man bei dünnen Leisten nicht in der Stärke des Materials schäftet, sondern quer zur Breite der Leiste um die geforderte Länge zu erhalten.
Gruß Don Petro
„Wollte man warten bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege“
ich glaube, ich mach immer ca. 1:7 in deer Dicke. einfach beide Leisten zusammen auf einen Bandschleifer halten, dann bekommen sie bei gleichmäßigem Andruck mit einem Stück Holz die gleiche Schräge. Das ganze verleime ich dann am Boot. Ist keine große Kunst.
Stumpf würde ich das nie machen..... und habe ich auch noch nie.
Nochmals zum Thema schäften. Beim Schäften geht es letztlich nur um die Vergrößerung der Klebefläche. Bei einzelnen Leisten ist das natürlich die beste Lösung und Leisten zu verlängern. Bei der Lacustre werde ich Kiel und Balkweger aus 3mm starken Eschebrettchen bzw. -leisten aufbauen. Beim Kiel werden es mindestens vier Lagen sein und beim Balkweger mindenstens zwei. Ich plane jeweils die erste Schicht so aufzubauen, das der Stoß der Lamellen auf der Mitte eines Spantes aufliegt. Die nächsten Schichten werden dann in längsrichtung um mindestens dem 16-fachen der Leistendicke versetzt mit der unteren Schicht verleimt. Bei dem entstandenen Träger sind die Klebeflächen dann mit Sicherheit groß genug. Beim Leimbalken habe ich auch noch nie geschäftete Leisten gesehen. Ich bevorzuge beim Schäften als Kleber Epoxy. Eine gute Beschreibung zum Thema Schäften kann man in dem Buch "Gougeon Brothers "Moderner Holzbootbau" finden. Was meint Ihr dazu?
Gruß Don Petro
„Wollte man warten bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege“
Interessant finde ich die Seite 155 zum Thema Schäften des Stevens.
auf Seite 229 wird Sperrholz geschäftet...
Wo wird nun vom schäften von Leisten abgeraten? Vielleicht ist es ja nicht nötig, wenn der Rumpf hinterher noch 3x überfurniert wird.
Aber warum auf Festigkeit verzichten, wo gerade bei unseren kleinen Leistchen und Brettchen das Schäften ein leichtes ist?
Übrigens bei den Planken bei den Originalen wird bei Stößen immer ein recht breites Stück Holz von innen aufgenietet, schon, damit sich die Plankenenden richtig biegen und nicht "geknickt" aussehen. Das passiert übrigens zwischen den Spanten.
Hallo, habe ja auch von innen Leisten auf die Stöße verleimt und aufs Schäften (bis auf die letzte Planke) verzichtet. Würde aber immer mit Leim arbeiten ist billiger und schneller. Glaube nicht, dass Epoxi eine stabilere Verbindung ergibt. Der Download von dem Buch funzt bei mir nicht. Muß man sich da erst als Kunde anmelden?
Hallo, ich habe das Buch in gedruckter Form. Das ist besser als ein download. Ich habe es seiner Zeit in deutscher Sprache vom Verlag M. H. von der Linden bekommen. Die ISBN Nummer ist 3-926308-00-1. Falls sich jemand dafür interessiert.
„Wollte man warten bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege“
Hallo, ich habe mich überzeugen lassen und werde mir eine Schäfteinrichtung für die Verhältnisse 8:1 bzw. 12:1 bauen, ähnlich dem Vorschlag aus dem Buch "Moderner Holzbootbau". Zum Thema kleben: der Vorteil von Epoxy liegt in der langen Zeit des härtens. Man hat noch genug Zeit alles zu kontrollieren und auszurichten und zu säubern. Mir ist es schon öftern passiert, das ich mich Weißleim gearbeitet habe und beim Pressen hat die Verleimung (geringfügig) verschoben. Zwei meiner Spanten der Lacustre haben sich so um ca. 1 mm von der Mittellinie verschoben. Ich habe diese dann anschließend nochmals gefräst. Beim Aufleimen der Leisten für den Rumpf würde ich auch wasserfesten Bootsleim (z.B. Propellerleim) verwenden, weil das ganze schneller geht.
Gruß Don Petro
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Klassik-Modellyachten
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10.03.2022 20:41 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2022 20:58)
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