der Baubericht von Martins 6er hat mich sehr beeindruckt. Ein starkes Schiff, nur etwas sehr groß und schwer. Mein SK 30 hat schon über 22 kg und das reicht mir schon zum bewegen. Nebenbei gibt es eine Länge von Modell, da wird es dann wirklich unhandlich.
Also habe ich mal die Fachliteratur ein wenig gelesen und im Buch "Racing, Cruising and Design" hat Uffa Fox 1937 diese Klasse vorgestellt. Dabei war auch ein Entwurf von meinem Lieblingsdesigner Knud Reimers. Allerdings hätte das auch noch ein Modell mit 1,9 m Länge ergeben. Daraufhin habe ich im Digitalmuseum etwas gestöbert und siehe da: Reimers hat auch etwas kürzere knuffige Schiffe gezeichnet. Ein schönes Beispiel ist ein Boot namens "Schweiz" aus 1946. Das wäre im Modell mit 17 kg zwar immer noch ein "schwerer Brocken" aber durch die Länge von 1,72 durchaus noch gut im Kombi zu transportieren. Die Breite des Rumpfes von 35,2 cm ist sogar noch schmaler als meine Solgun. Dafür wird der Mast dann mit 2m deutlich länger. Allein der Ballastanteil sollte im Modell 10 kg betragen.
Die Internationale Meterklasse beruht auf einer ähnlichen Philosophie wie die Schären. Nur sind sie von den Briten geprägt, daher eher schwer und sehr seetüchtig. An der Küste Englands sind deutlich rauhere Bedingungen als in den Schären anzutreffen. Also schwere Schiffe mit viel Segel.
Hier mal der Segelplan:
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und die dazugehörige Bauzeichnung:
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Die Linien habe ich schon gezeichnet und auf Strak überprüft. Es könnten jetzt also Spanten extrahiert werden:
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Wenn also jemand Lust verspürt dieses knuffige Schiffchen zu bauen, sagt einfach Bescheid.
Eine Herausforderung ist, dass hier keine Kajüte vorgesehen ist, sondern nur ein (zwei) offenes Cockpit. Die Mechanik für die Winschen muß ins Vorschiff.
Hallo Lothar, wir haben ja schon ausgiebig telefoniert und gesprochen, ich finde sie ist ein richtig schönes schiff und ich werde sie auf jeden Fall bauen/vermutlich aber in der Kajüt Variante. Für zwei offene Cockpits muss ich erst meine Fähigkeiten weiter ausbauen, das kommt dann später noch. Sobald das Ingalill Projekt sich dem Ende zuneigt, kannst Du den Fräser einspannen und Johannes schon mal das Sägeblatt schärfen... freue mich schon auf das Projekt. In der ersten Jan Woche werden die Restarbeiten im Rumpf gemacht, Ruder angehängt und dann mache ich mich an das Deck. Dann wird es auch wieder Fotos vom Bauen geben.
wie ich da ran komme, überlege ich mir, wenn ich einen Rumpf habe, Mal sehen.
Ich habe aber in der letzten Zeit mal Bauspanten entwickelt und gezeichnet.
Gestern habe ich gefräst, um die Spanten mal zur Probe aufzustellen und den Strak zu überprüfen.
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Es bleibt spannend.
Im übrigen habe ich mal ein wenig im Netz gesucht und wurde fündig. Es gab in der Yacht von März 2012 einen Bericht über eine 5 mR Yacht von Reimers aus der Zeit der Zeichnung mit den passenden Maßen. Die Yacht heißt Corsair und segelte 2012 auf dem Ratzeburger See. Sie wurde von Portier am Zürichsee in der Schweiz gebaut, daher vielleicht das Stichwort "Schweiz" auf den Originalzeichnungen. Die Segelnummer ist übrigens Z26. Vielleicht baue ich doch noch einen Schweizer.
OLALA , bei der Rumpfform wird das ja ein schwerer Brocken. Kannst Du mal beschreiben wie/mit welchem Programm Du die Spanten zeichnest. Ich nutze Fusion 360 um zu konstruieren. Als Mediziner ohne CAD Vorkenntnisse habe ich es leider noch nicht geschafft, diese doch rechte komplexe Aufgabe zu lösen.
das Schiffchen wird bei etwa 16 kg wiegen, komplett mit Crew. Im Original hat das Boot laut Literatur etwa 1,8 Tonnen, ist damit sogar noch leichter als beispielsweise ein Folke. Ich werde aber nochmal eine einfache Volumenberrechnung des U-Schiffes vornehmen, um sicher zu gehen. Bis jetzt sollten da ca. 9 kg Blei rein.
Also was das Zeichnen angeht, bin ich völlig altmodisch. Nix 3D, nix Free- oder Delftschip o.Ä. Ich zeichne ganz konventionell mit 2d MegaCad. Im 3D mußte ich mich bei dem Program nie mit Freiformflächen beschäftigen und habe das auch nicht mehr vor. Für den Rohrleitungs- und Anlagenbau reichen meine 3D Kenntnisse aus, aber nicht für Schiffchen.
Also mache ich das im Rechner, was ich bis vor 20 Jahren am Zeichenbrett veranstaltet habe. Den Original Spantenriss durchpausen und in Drauf- und Seitenansicht den Strak überprüfen. Wenn die Linien schön sind, kann man daraus Spanten an jeder beliebigen Stelle extrahieren. Da muß man sich noch über Beplankungsstärken gedanken machen, weil die Originalrisse immer auf Aussenhaut gezeichnet wird. Da dann noch Ausschnitte für Balkweger und Kielbrett einzeichnen und dann eine Fräsdatei erzeugen. Das mache ich mmernoch in BOCNC. Dann kann die Fräse samt Staubsauger kreischen.
Meistens klappt das bei mir recht gut. Hier z.B. das Gerüst für die 5 mR:
Über dieses Gerüst kann ich jetzt nochmal Leisten in beliebigen Richtungen legen und es entstehen keine Beulen. Aufwand etwa 2 - 3 Wochen intensiver Arbeit bis das Gerüst steht. Mit Unterbrechungen länger. Nebenbei bin ich noch nicht in Rente, sondern bin 5 Tage in der Woche im Büro....
der Vor- und Achtersteven aus Eiche ist eingeleimt:
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Jetzt will ich nur noch einige Spanten von innen mit Eiche belegen, damit man später nicht das Sperrholz der Spanten direkt sieht, wenn man in die Cockpits schaut.
Formspanten und Kielholz für die Form des Bleikiels sind auch erstellt-
Die Spanten im späteren Sichtbereich habe ich mit Eiche etwas verkleidet. So sieht man nicht das Sperrholz direkt. Vielleicht biege ich in den fertigen Rumpf weitere Eichenleisten als Spanten ein, Mal sehen, wie ich das dann für die Verleimung mit dem Rumpf spannen kann. Die Leisten habe ich übrigens einen Nacht gewässert, dann ein 80er Kupferrohr mit dem Brenner heiß gemacht und die nassen Leisten darum gebogen. Ging erstaunlich gut das "Warmbiegen". Ist wohl der gleiche Effekt, wie beim Original, wenn das Holz in der Dampfkiste erwärmt wird. Die Flüssigkeit bzw. der Dampf leitet die Wärme ins Holz und erweicht das Bindemittel Lignin. Auch nach dem Biegen ist das Holz noch eine ganze Weile Gummiartig biegsam. ....und das bei Eiche!
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Und dann habe ich mit der Rotzeder von Johannes mal probiert zu beplanken. Ganz schön weich das Zeug. Aber es geht gut und ist schön leicht, das alles kann bei diesem offenen Boot später helfen.
Ich war auch überrascht wie leicht sich Mahagoni biegen läßt, ich habe die Leisten gut gewässert und schon ging es ruck zuck. Die Spanten im Cockpit habe ich so beklebt.
Ich hatte 12mm Gewindestangen für meine 6mR genommen. 10er hätten auch gereicht! Nur mal so zur Orientierung.... Überlegt hatte ich auch mal eine Art Schwalbenschwanz - Nut, um das Gewicht dann aufzuschieben und mit einem Bolzen zu arretieren. Dann bräuchte es keine Löcher im Rumpf. Nur glaube ich die Hebelkräfte innerhalb der Nut werden dann zu groß. Aber vielleicht hat ja Einer eine bessere Idee?
Klassik-Modellyachten
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29.12.2021 17:39 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2022 13:26)
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